[IP] Herate - Stimmen aus der Vergangenheit

Ob er immer so devot ist?
Kyle setzt sich nach der Überprüfung wieder hin. Der Rücken bleibt aufrecht, Kyle legt Wert auf seine Erscheinung als integerer Mann und seine Haltung hilft ihm, das auszudrücken. Er schaut sie überrascht an. Nicht weil er zu blöd für die Situation ist, sondern weil er sich kaum vorstellen kann, dass jemand so drauf ist.

Was sie devot nennen, nenne ich höflich und respektvoll. Und ja, das bin ich immer.
Kurz scheint das Thema für ihn beendet, doch dann besinnt er sich und fragt selbst etwas.

Glauben Sie denn tatsächlich, dass Ihre Attraktivität so immens ist, dass jeder sie nur anfassen oder sich selbst befriedigen will, sobald er Sie sieht?

Er klingt dabei weiterhin nicht unhöflich, er klingt lediglich… ungläubig.

Als sein Kom klingelt, ärgert er sich fast. Er entschuldigt sich bei Gretchen und geht ein paar Schritte weg um sie nicht mit dem Anruf zu belästigen.

„Mallmann“
Dabei bedeutet er Herrn Ottland kurz zu warten. Vielleicht bekommt er selbst nun die Info, die der Mann wünscht.

Ort: Frankfurt International , Groß-Frankfurt, ADL

Transferbereich/Airbus

Datum: 19.05.2076

Uhrzeit 03:10 Uhr (GMT + 1 Std.)

Sam steigt aus dem Wagen, sie streckt sich kurz und sieht sich um. Die Fahrt war nicht lang aber aber sie genießt noch einen Moment die relative Ruhe. Natürlich ist es nicht ruhig, sie befindet sich auf einem Park and Ride am Flughafen, da ist ziemlich was los aber noch ist sie eben für sich. Kein Team das sich nicht kennt aber klarkommen muss, keine Kugeln die ihr um die Ohren fliegen, dass kann man doch schon mal kurz genießen und das tut sie bis sich fast lautlos sirrend eine Drohne nähert.

Zeitgleich erhält sie die Nachricht, die Lieferung kommt, die neue SIN die sie als Mitarbeiterin des technischen Hilfswerks ausweisen wird.

//na dann los//

Sam nimmt die Lieferung in Empfang, holt ihren Kram aus dem Kofferraum, einen großen Seesack den sie sich über die Schultern wirft, verriegelt ihren Wagen und macht sich auf den Weg zum Shuttle das sie Richtung Airbus bringen wird. Kurz überlegt sie noch eine zu rauchen ehe sie einsteigt, doch die Zeit drängt wie sie weiß, so wichtig ist es dann doch nicht.

Die Fahrt nutzt sie ihr Kom entsprechend umzustellen, immerhin soll ja nun die Identität von Natalie Popow, technische Mitarbeiterin des THW ausgestrahlt werden, als sie sich dann dem Airbus nähert, er in Sichtweite kommt ist alles erledigt. Es kann losgehen.

Bones schenkt dem THW'ler ein müdes lächeln. Der Mann macht ja nur seinen Job, auch wenn Bones erwartet hätte, dass diese Überprüfung von einem Sicherheitsdienstleister vorgenommen wird. Aber was weiß sie denn schon von den Sicherheitsprozeduren auf dem Flughafengelände.

//Diese Sicherheitsstandards sind es doch die es uns ermöglichen hier unerkannt weg zu kommen. Das ist gut als auch schlecht. Aber das tut hier erst mal nichts zur Sache.//

"Kein Grund sich zu entschuldigen. Sie machen hier ihren Job und für mich ist es kein Mehraufwand. Ist es dann alles?"

Rippers übertriebene Reaktion auf den Piloten mit anschließendem Schluck aus dem Flachmann führt bei Bones zu einem Kopfschütteln und zu einer kurzzeitig in Falten gelegten Stirn.

//Na das kann ja noch heiter werden. Verdammt egozentrisch die Gute. Deshalb sind mir die Toten lieber. Meistens schweigen sie. Bis auf die wenigen nervigen die Großvater immer erst später abholt. Wenn ich da an den alten Herrn Müller denke ...//

Bones zwingt sich mit etwas Willenskraft wieder zurück ins hier und jetzt. Doch dann faselt der THW'ler etwas von einer weiteren Person die zum Team gehören soll. Das lässt bei Bones die Alarmglocken klingeln. Ihr Auftraggeber hatte nichts davon erwähnt und ihnen keine Nachricht über ein weiteres Teammitglied übermittelt. Aber vielleicht weiß Kyle etwas darüber. Als Anführer des Teams sollte er gegebenenfalls über mehr Informationen verfügen als der Rest des Teams. Fragend schaut die Elfe in Kyles Richtung. Just in diesem Moment klingelt Kyles Com-Link, so als hätte es auf sein Stichwort gewartet. Wäre Bones Paranoid könnte sie auf die Idee kommen, dass sie alle vom Boss beobachtet werden. Da Kyle gerade beschäftigt ist und den THW'ler bittet kurz zu warten, hält sich Bones mit ihrer Frage noch zurück. Statt dessen schaut sie kurz zu Pitch um zu sehen wie er auf diese Situation reagiert.

Ripper war so was von genervt und das um sie herum die Freundlichkeit in Person waren machte es nicht besser. Im Gefängnis hatte sie sich mühsam ihren Platz in der Nahrungskette erkämpfen müssen.
Der Elfenpilot war schon viel, aber als denn der Ork sich auch noch ungefragt einmischte platzte ihr die Hutschnur.

"Was ihr vorne im Cock Pit macht ist mir echt herzlich egal aber lasst mich in Frieden." Sie sprach das Word Cockpit sehr anzüglich aus. "Ich dachte ich hatte mich das erste mal verständlich ausgedrückt."

Zum Glück war das THW Schweinchen so klug und belies es bei einem kurzen Satz.

Aber es war ja klar das der Soldatenjunge noch seinen Senf dazu geben musste.
"Attraktiv? Als ob ich es nötig hätte." Ripper war trotz ihrer schroffen Art nicht unattraktiv. Was sich die Natur wohl dabei gedacht hatte.

Sie hob ihren Arm welcher diverse Narben zierte. "Und du glaubst die habe ich mir in einer heißen Liebesnacht geholt?"

Pitch erwiderte den Blick seiner Nachbarin mit einem Stirnrunzeln. Rasch tippe er eine PM für's Team zusammen in der es hieß:

<<<Neues Teammitglied? Werden wir unterwandert?>>>

>> Guten Abend Mister K, entschuldigen Sie bitte, dass ich mich erst jetzt bei ihnen melden kann, um ein weiteres Teammitglied anzukündigen. Leider haben extreme Ereignisse, auf die ich keinen Einfluss hatte, verhindert mich früher bei ihnen zu melden.<<

Wallensteins Stimme ist deutlich zu vernehmen, wie immer spricht er ruhig und mit fester Stimme. Sein Blick wandert über seinen durchlöcherten Bürotisch. Glasscherben liegen auf dem Boden genau wie die verbrochene Kaffeetasse. Der Teppich dadrunter hat den Kaffee aufgesaugt. Die drei Einschusslöcher in der Fensterfront haben das Panzerglas nur etwas angekratzt.

——

Kyle würde die Augen verdrehen, wenn er der Typ dazu wäre, wie extrem können die Ereignisse schon sein, wenn Wallenstein so ruhig klingt. Hauptsache immer dick auftragen. Na sei es wie es sei. An seiner Einstellung zum Auftrag ändert es nichts. Doch schon die ersten Worte bringen ihn dazu, Herrn Ottland kurz zuzunicken. Hier löst sich dieses Rätsel gleich.

Er weiß nicht, wie er auf „Mister K“ antworten soll. Er beschließt, es einfach ohne Anrede zu tun.

>> kein Problem Sir, Die Flugsicherheit wartet allerdings bereits auf Daten <<

Zumindest kurz andeuten, dass die Nachlässigkeit zu bürokratischem Tamtam führt, hält er für angebracht.

——

>> Ich verstehe. Sie können nicht frei sprechen. Die Hintergrundgeräusche bestätigen ja auch, dass sie pflichtbewusst im Flieger sitzen.<<

Wallenstein macht eine kurze Pause und dreht sich vom Fenster weg. Dabei berührt er mit seinen linken Fuss, den Arm einer Leiche, der drei Terroristen, die nun tot in seinem Büro liegen.

>> Eine alte Bekannte, wird ihr Team begleiten. Ich hatte Sie angefragt, aber zum Zeitpunkt unseres Treffen, war sie leider aus beruflichen Gründen nicht erschienen. Sie hatte sich nachträglich gemeldet und ich dachte ein weiteres Mitglied mit ihrer Expertise schadet nicht. Ihre Identität lautet beim Einsatz Natalie Popow.<<
——

>> Verstanden Sir! Ich werde Sie begrüßen und eingliedern. Ich bin sicher wir finden genug zu tun <<

Meint er. Dabei klingen seine Worte durchaus ein wenig zackiger, als bei Zivilisten üblich. Doch auch im THW können Soldaten außer Dienst tätig sein.
——

Wallenstein schreitet weiter durch das zerstörte Büro. Auf dem Boden lagen noch drei weitere Leichen von dem Terroristenkommando Graue Wölfe, das versucht hatte ihn und Miss Kenthouse als Geiseln zu nehmen.

Außerdem lag noch eine Leiche eines Konzerngardisten direkt an der Doppeltüre zu seinem Büro, dieser hatte noch versucht Herr Wallenstein und Miss Kenthouse zu einem Schutzraum auf der Ebene zu bringen, aber die Terroristen waren schon zu sehr vorgedrungen. Nach einem kurzem Feuergefecht hatten sie den Gardisten ausgeschaltet und Miss Kenthouse und ihn als Geiseln genommen.

>> Sehr schön, dann hoffe ich mal es wird bis zum Ende ihrer Mission nicht zu noch mehr Überraschungen kommen, außer sie sind positiv, wie ihre Verstärkung jetzt.<<

——

>> Machen Sie sich keine Sorgen, Sir! Sie haben ein gutes Team geschickt, da bin ich sicher.<<
Er legt auf und wendet sich an Ripper. Hier atmet er schwer aus, das erste Mal dass sie sehen kann, dass sie ihn nervt, mit ihrer miesen Laune.

Verzeihen Sie. Ich wollte nichts an ihrer Vergangenheit beschönigen. Ich wollte lediglich drauf hinweisen, dass sie sich wie ein Rüpel verhalten, obwohl niemand hier Ihnen etwas getan hat. Die Crew kann uns schon jetzt nicht leiden. Sollten sie befragt werden, werden sie an Gretchen und ihre und ihre finstere Miene erinnern. Sie werden sich darüber unterhalten und sie keinesfalls vergessen, was am Ende nur Sie und ihre Liebsten gefährdet! Entschuldigen Sie mich.

Damit geht er hinaus zu Herrn Ottland.

Sie, es ist Nathalie Popow. Eine alte Freundin, die sich dem Team noch anschließen konnte, nachdem das eigentlich nicht gehen sollte. Es ist nett, dass sie warten, sie wird uns eine große Hilfe sein. Bitte verzeihen Sie die Umstände.

Sam steigt aus dem Bus und zieht sich die Kapuze ihres Pullovers über den Kopf während sie auf das Flugzeug und somit auf den nervös wirkenden Mann am Eingang zugeht.

Ihre Schritte sind flott und zielstrebig, zum einen regnet es und zum anderen ist sie wie sie weiß spät dran. Beim Anblick des THWlers geht ihr unweigerlich der Wunsch durch den Kopf das der Rest des Teams hoffentlich robuster und entspannter wirkt, als ein weiteres Teammitglied nach draußen tritt das sie sofort erkennt. Zumindest dieses Teammitglied ist robuster und entspannter.

Grinsend kommt sie nun bei den beiden an.

"Du, hier?"
Spricht sie Kyle an und wirkt durchaus überrascht aber sehr positiv überrascht. Sie wendet sich allerdings kurz noch an den anderen Herren und nickt ihm zu.

"Popow"

Ihre Sin bestätigt dies nach Außen hin, anschließend begrüßt sie den alternden Soldaten wie es sich gehört und umarmt ihn fest und kameradschftlich.

Sie selbst ist eine sportliche Frau Ende der 20er in Jeans, Kapuzenpullover, gepanzerter Lederjacke und Stiefeln die einen Seesack schultert. Ihr blondes Haar fällt ihr über die Schultern, was ihre durchaus lässige Art unterstreicht.

Auf Pitchs Nachricht reagiert Bones mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das misstrauen hier im Team ist deutlich stärker als bei ihrem letzten Einsatz. Da war man eher bemüht zusammen zu arbeiten und den Auftrag schnellst- und bestmöglich abzuarbeiten. Auch war es bei ihrem letzten Team durchaus üblich, immer mal wieder neue Teammitglieder für spezielle Aufgaben für kurze Zeit zur Seite gestellt zu bekommen. Das hier ist so anders.

Der Teamleader telefoniert erst einmal, was in der derzeitigen Lage nur zu verständlich ist. Dann redet er kurz mit Miss Gewitterziege und geht anschließend Richtung Eingang. Zumindest vermutet Bones das er dorthin geht. Immerhin bekommen sie ja noch ein Teammitglied von dem keiner etwas genaueres zu wissen scheint. Für Bones bedeutet es vor allem das sie sich mit noch einer 'Personalakte' auseinander setzen muss. Wo das neue Teammitglied eingesetzt wird, dass wird sich noch früh genug zeigen. Das ist nicht ihr Problem. Sie wendet sich kurz an Pitch und fragt:

"Machst du die Abfrage im Bezug auf die medizinische Akte oder soll ich das übernehmen?"

Ripper freute sich als sie sah wie der Ork seine Fäuste ballte. Da würde sie endlich Dampf ablassen können. Als dieser dann aber einen Rückzieher machte schnaubte sie nur verächtlich. Genauso hatte sie sich das gedacht. Nur auf dicke Hose machen, aber dann nicht die Eier es durch zu ziehen.

Ripper lehnte sich zurück als sich die Piloten entfernten. Der Soldatenjunge telefonierte und so würde der Rest des Fluges wohl ruhig werden.

Doch dann sprach der Soldatenjunge sie doch wieder an.
Aber da er sofort wieder seinen Platz verließ erwartete er wohl auch keine Antwort.

Ripper zog ein Päckchen Kippen aus ihrer Hosentasche und zog eine leicht lädierte Kippe raus und zündete sie an. Sie zog dran, schloss die Augen und genoss den Augenblick.

Sie dachte kurz über das gesagte nach. Ja die Leute würden sich an sie erinnern. Wie das jetzt in diesem Fall ihre kleine Tochter Sam in Gefahr bringen sollte war ihr nicht klar.